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Wen verehrte man in
Welfesholz?
In der großen Schlacht am Welfesholz
1115 wurde auf beiden Seiten viel Blut vergossen. Viele
Große des Reiches blieben Tod auf dem Schlachtfeld zurück.
So Heinrich I., Graf von Rietberg, Vogt von Paderborn, Graf
Hoyer von Mansfeld, sein Sohn Siegfried, Konrad von Meringen
und auch Graf Wichmann von Seeburg, um einige Namen zu
nennen. Cyriakus Spangenberg schreibt hierzu: „Es haben auch
die Sachsen zu Anzeigung dieses siegs ein tropheum oder sieg
zeichen lassen aufrichten / als nemlich ein geharnischten
gewappneten man auff einer seule / der hat in einer hand ein
stachelichen streitkolben / und auff beiden seiten das alt
Sechsische wapen / nemlich einen springenden weissen hengst
im freien feld / den nannten die Landsleute und das
Bawervolk Jodute. / Darumb das die Keiserischen in der
Schlacht geschrien hetten /. Jo adiute mi / Jo adiute mi /
Das ist / Ah oder nu helfet mir / welchs sie von den Walen
in Italia / als sie mit dem Keiser darinnen gelegen /
gelernet hatten / es zur losung braucheten / und das alber
volck meinete es were ein Heilige / der als genandt dismals
die Keiserischen verlassen / und den Sachssen beistand
gethan hette / und diese wort ist noch bis auff heutigen tag
in Sechsischer sprach blieben.“ (XIX. Capitel)

Wie Spangenberg berichtete sei hier
eine „gottlose Abgötterey … getrieben“ worden. König Rudolf
von Habsburg, der von 1289 bis 1290 den Reichstag in Erfurt
abhielt, ließ diese Statue entfernen. Sie wurde um 1289/1290
in das Kloster Wiederstedt gebracht. |
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